29.5.05

2. Juni 2005 in Wiesbaden: VoIP Marktchancen und Rahmenbedingungen

Voice over IP (VoIP) ist derzeit zu einem Schlagwort geworden, wie es vor einiger Zeit UMTS war. Viele Erwartungen knüpfen sich an diese Technologie:
  • Anbieter von VoIP-Diensten sehen in der Ablösung des „konventionellen Telefonierens“ Chancen für gewinnbringende geschäftliche Möglichkeiten.
  • Anwender dieser Technologie hoffen auf deutliche Einsparungspotenziale bei den Kosten für die Telekommunikation.
Wegen der Bedeutung des Themas werden das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung sowie das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz in diesem Jahr gemeinsam zwei Veranstaltungen zum Thema VoIP durchführen.

Am Donnerstag, dem 2. Juni 2005 findet in Wiesbaden die erste Veranstaltung statt, die sich insbesondere an Anbieter wendet, die Geschäftsmodelle im Bereich VoIP planen bzw. die bereits Produkte und Dienstleistungen zu VoIP anbieten.

Am Donnerstag, den 22. September folgt dann in Mainz die zweite Veranstaltung, die sich insbesondere an Anwender aus Wirtschaft und Verwaltung wendet, die sich über die Möglichkeiten von VoIP informieren wollen.

GI-Rhein-Main 14.6.2005: Intelligente Suchmaschinen

Die GI-Rhein-Main lädt ein:

Dienstag, 14. Juni 2005, 18.00 Uhr
Intelligente Suchmaschinen
Trends und Technologien
Vortrag von Herrn Prof. Dr. Thomas Hofmann, Fraunhofer IPSI, Darmstadt
Im Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt (Anfahrtsbeschreibung)

Seit Anfang des Jahres ist Prof. Hofmann der neue Leiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Publikations- und Informationssysteme IPSI in Darmstadt. Wir haben ihn daher gebeten, sich und seine Arbeit bei uns vorzustellen.

Der Vortrag stellt aktuelle Trends und Technologien aus dem Bereich des Information Retrievals vor, die auf Methoden des maschinellen Lernens und der statistischen Modellierung aufbauen. Ausgehend von dem Grundproblem, daß weder der Informationsbedarf und das Interesse von Nutzern, noch der Informationsgehalt und die Autorität von Dokumenten direkt beobachtbar sind, werden verschiedene Ansätze vorgestellt, solche Größen und Beschreibungen automatisch aus Daten zu erschließen. Dabei wird insbesondere auf folgende Themen eingegangen:
  • Intelligente Suchmaschinen mittels automatisch extrahierter Konzepte
  • Hyperlinkanalyse in der Web-Suche
  • beispielbasierte Kategorisierung von Dokumenten und
  • soziales Filtern in Empfehlungssystemen.


Prof. Thomas Hofmann ist Experte auf den Gebieten Information Retrieval, maschinelles Lernen und intelligente Software-Systeme. Er studierte Informatik und Philosophie in Bonn, Paris, Cambridge/Boston und Berkeley. 1999 wurde er an die Brown University in Providence, Rhode Island berufen, wo er fünf Jahren als Assistant Professor die Gruppe Information Retrieval and Machine Learning leitete.

Ebenfalls seit 1999 ist er als Berater für Xerox Palo Alto tätig. Im Jahre 2000 gründete er in Berkeley mit zwei Kollegen das Unternehmen Recommind, dessen wissenschaftlicher Leiter er bis heute ist. In Darmstadt ist er nun Chef des IPSI und zugleich Professor an der Technischen Universität Darmstadt und leitet dort das Gebiet Intelligente Systeme.

Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion.

Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich wenn möglich per email an: anmeldung@gi-rhein-main.de. Nach der Veranstaltung treffen wir uns zu einer „Nachsitzung“, zu der Sie ebenfalls herzlich eingeladen sind. Damit wir ausreichend Plätze in einem Restaurant in der Nähe reservieren können, vermerken Sie bitte in Ihrer Anmeldung, ob Sie auch hierzu kommen wollen.

GI-Rhein-Main 11.10.2005: Über richtige, wahre und natürliche Menschen

Die GI-Rhein-Main lädt ein:

Dienstag, 11. Oktober 2005, 18.00 Uhr
Über richtige, wahre und natürliche Menschen
Vortrag von Herrn Prof. Dr. Gunter Dueck, Chef-Technologe, IBM Global Services
Im Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt

Am täglichen Arbeitsplatz kommen oft Frust und Ärger auf. Perfekte Controller kämpfen mit genialen Ingenieuren, Prozess getriebene Manager mit umtriebigen Vertriebsleuten, die Aufträge jagen. Jeder gegen jeden, alle fühlen sich unverstanden. Exemplarisch finden wir die Wechselfälle des Alltags in den Dilbert-Cartoons von Scott Adams wieder. Es liegt ein bisschen an der persönlichen Betriebstemperatur oder -Lebenslautstärke, unter der sich Menschen wohl fühlen. Die Leisen lieben Wissenschaft oder studieren Informatik, die Normalen lieben Regeln und sind Lehrer oder Manager, die Energiestrotzenden „verkaufen“ oder werden Pilot.

Was passiert, wenn sie aufeinander treffen? Im Betrieb? In Kundengesprächen? Wenn Verkäufer trommeln und Kunden sich verstanden wissen wollen?

Wenn es um Inhalte geht – dann tun sich wieder Abgründe auf. Die einen sehnen sich nach wertvollen Inhalten an sich, die zweiten stellen Regeln für Formen für Inhalte auf und führen Softwarelösungen dafür ein. Die dritten sagen: „Gib mir nur die fünf wichtigsten Sätze auf diesem Gebiet, die genau heute entscheidend sind!“ („Executive Summary“). Was ist wichtig? Inhalt? Form? Das „Hic et Nunc“? Wie etwa denken verschiedene Menschen über Patentierbarkeit von Software? (Man lasse den Referenten am Leben!)

Gunter Dueck, „Mathematiker und IBM-Querdenker“ (Computerwoche) ist bekannt für seine provokanten Thesen und Beobachtungen. Viele Leser warten jeweils gespannt auf die nächste Ausgabe von „Beta-Inside“, seiner ständigen Kolumne im Informatik-Spektrum.

Nach dem Studium von Mathematik und Betriebswirtschaft lehrte Gunter Dueck als Mathematikprofessor an der Universität Bielefeld, bis er 1987 an das Wissenschaftliche Zentrum der IBM nach Heidelberg wechselte. Dort beschäftigte er sich mit mathematischer Optimierung und Data-Warehouses. Heute ist er einer von 350 "Distinguished Engineers" bei IBM, IBM Master Inventor und Mitglied der IBM Academy of Technology.

Er ist auch IEEE Fellow und unterstützt in Deutschland die GI und die DMV als Präsidiumsmitglied.

Gunter Dueck schreibt über das Leben, die Menschen und Manager in zahlreichen Büchern, Artikeln und auf seiner Homepage http://www.omnisophie.com/. Der Vortrag beleuchtet Thesen aus seinen Büchern "Wild Duck", "E-Man", "Omnisophie", „Supramanie“ und „Der Mensch in artgerechter Haltung“.

Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion.

Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich wenn möglich per email an: anmeldung@gi-rhein-main.de. Nach der Veranstaltung treffen wir uns zu einer „Nachsitzung“, zu der Sie ebenfalls herzlich eingeladen sind. Damit wir ausreichend Plätze in einem Restaurant in der Nähe reservieren können, vermerken Sie bitte in Ihrer Anmeldung, ob Sie auch hierzu kommen wollen.

16.5.05

Bericht vom 10. Mai 2005: Patente Software oder Software Patente?

Software Patente sind zur Zeit in der öffentlichen Diskussion. Einige Politiker planen in der EU die Erleichterung der Patentierbarkeit von Software. Andere sehen darin eine große Gefahr, speziell für Unternehmen und Open Source Entwickler.

Daher waren Software Patente auch das Thema unserer Veranstaltung am 10.5.05. Etwa 80 Teilnehmer waren gekommen, um die beiden Referenten zu hören und mitzudiskutieren.

Ansgar Kewitz ist Dipl.-Informatiker und Patentanwalt. In seinem Vortrag stellte er die aktuelle Gesetzeslage dar. Die Folien zu seinem Vortrag finden Sie hier.

Stefan Pollmeier dagegen vertrat als Geschäftsführer eines kleineren Technologieunternehmens die „Anwender“. Seine Vortragsfolien und weitere Informationen und Links zum Thema stehen auf seiner Webseite zum Thema.

Hier ein paar Notizen aus den Vorträgen und der Diskussion:

  • Software kann schon jetzt patentiert werden.
  • Patente bieten bis zu 20 Jahre Schutz vor Nachahmern.
  • Das Urheberrecht schützt Software automatisch.
  • Patente muß man dagegen beantragen und sie müssen dann auch erteilt werden.
  • Für eine Patentanmeldung braucht man einen Patentanwalt. Das ganze kostet etwa 2.500 Euro für Deutschland, 10.000 für Europa und 5.000 für die USA.
  • Patente schützen keine Geheimnisse, Patente werden veröffentlicht. Und umgekehrt kann nichts patentiert werden, was bereits veröffentlicht wurde.
  • Viele Software-Patente wurden bisher zu Unrecht erteilt, d.h. sie hätten nach den geltenden Gesetzen nicht erteilt werden dürfen, weil sie z.B. “trivial“ sind, eine naheliegende oder bereits bekannte Lösung beschreiben.
  • Wird man verklagt, weil man angeblich gegen ein Patent verstoßen hat, kann es teuer werden. Ist man der Meinung, das Patent sei unberechtigt, kann man es löschen lassen. Dieses Verfahren kostest jedoch etwa 30.000 Euro für den, der den Prozeß verliert.